Nach gefühlten zwei Monaten Dauerregen zum Jahresende kann die Stimmung schon mal trübe sein. Aber selbst bei strahlendem Sonnenschein würde der Vorhaller Bürger und/oder Vereinsmitglied wahrscheinlich eher pessimistisch auf die vergangenen Monate schauen.
Von Mai bis September waren die Duschen in der Karl-Adam-Halle wegen Legionellen befall gesperrt. Sport war allerdings trotzdem möglich – nur ohne Duschen! Als dann nach verschiedenen Aktionen schlussendlich eine chemische Reinigung erfolgte, wurde die Halle allerdings dann für den Sportbetrieb erst mal gesperrt – für uns nicht ganz verständlich, denn vorher konnten wir ja auch den reinen Sportbereich nutzen.
Nachdem die Halle im Oktober wieder für den Sportbetrieb uneingeschränkt geöffnet wurde, durften wir erfahren, dass die Halle wieder gesperrt werde. Diesmal war der Grund die Belegung als erste Hagener Halle mit Flüchtlingen.
Die Fantasielosigkeit der Stadt Hagen was die Lösung von Notsituationen angeht ist schon beeindruckend. Wenn es in Hagen ein Problem gibt, ist die reflexhafte Antwort: Karl-Adam-Halle.
Sie es als Ausweich für Ratssitzungen während der Corona-Pandemie (Sport wäre zu diesem Zeitpunkt schon möglich gewesen) oder als Flüchtlingsunterkunft bei der ersten Flüchtlingswelle 2022 in Folge des Ukrainekrieges. Davon waren die Schulen, der TSV VORHALLE und die anderen Nutzervereine jedes mal betroffen.
Das die Halle in Normalzeiten regelmäßig von Veranstaltungen oder als Fortbildungsort des SSB genutzt wird, sei nur am Rande erwähnt. Jedenfalls leiden oft die Freitags-Trainingseinheiten der Basketball-Männer unter diesen Veranstaltungen.
Die gesamte Basketball-Abteilung ist Hauptleidender dieser Situation. Gerade aus dem Corona-Tief heraus gibt es nun den nächsten Nackenschlag. In den „Schönwetter-Reden“ von Politik und Verwaltung wird zwar immer auf die vielen wichtigen und positiven Seiten des (Vereins-)Sports hingewiesen. Wenn es eng wird, ist dies dann aber egal. Die Umverlegung der Sportzeiten gelang mit viel Planungsarbeit und Unterstützung durch das Service Zentrum Sport (aka Sportamt) und durch die freundliche Unterstützung durch andere Vereine. Danke an alle die geholfen haben.
Geholfen hat an dieser Stelle auch unsere vereinseigene Gymnastikhalle. Sie ist von der Größe nicht optimal. Als Ausweich- für Herzsport und Leistungsturnen muss es jetzt einfach mal gehen. Einen Seitenhieb kann ich mir hier nicht verkneifen (ist das letzte Mal – aber dann ist es mal schriftlich): Die Gymnastikhalle haben wir mit eigenen Mitteln renoviert. Der Grund wahr nicht freiwillig, sondern die Lösung für die ersatzlose Schließung der Nöhstraße. Die Statik der Turnhalle, die 1929 eröffnet wurde, war unsicher geworden. Der damalige Statiker wollte keine unbeschränkte Freigabe erteilen
Fragen:
- hätte ein süddeutscher Holzstatiker vielleicht eine andere Antwort gegeben?
- wurde eigentlich jemals gefragt, warum diese Probleme erst nach dem 6spurigen Ausbau der A1 aufgetreten sind?
- natürlich gibt es bis heute keine Ersatzplanung für die Nöhstraße – vor dem Hintergrund, dass uns die Beratungen für das städtische Sportkonzept, Sportstätten in kleineren Dimensionen in den Wohnquartieren empfiehlt, auch ein Zeichen für die mangelnde Weitsicht in den Planungen.
Aber wie gesagt, jetzt habe ich es geschrieben und schweige fortan zu dem Thema 😉
Nächste Baustelle: Umzug der weiterführenden Schule in Trägerschaft der FESH nach Vorhalle. Aus Vorhaller Sicht wird diese Schule den Stadtteil aufwerten. Aus Sicht des TSV VORHALLE hatten wir mit dem Vorstand der FESH bereits 2021 eine enge Kooperation vereinbart.
Als dann in der letzten Sitzung des Schulausschusses im Jahr 2023 klar wurde, dass die Lieferung der Schulcontainer, die für eine Übergangszeit notwendig sind, noch nicht terminiert ist, wurde klar, dass der Zeitplan des gesamten Projektes in Frage gestellt ist. Als Erklärung: die wenigen in der Schule noch verbliebenen Schüler müssten in diese Container umziehen, damit eine Renovierung der Räume vor dem Einzug der FESH erfolgen kann. Als ich diese Nachricht in der Zeitung gelesen habe dachte ich als erstes: „Wieder mal Vorhalle“. Allerdings ist das zu kurz gedacht. Am Umzug der FESH hängt auch die Errichtung der vierten Hagener Gesamtschule. Als Bürger frage ich mich an der Stelle, ob es so etwas wie Priorisierung von Aktivitäten bei den zuständigen Fachämtern gibt. Der Spruch „alles ist wichtig“ stimmt bei genauerem Hinsehen nämlich nicht.
Auch als Verein haben wir einige interne Baustellen im Jahr 2023 (und wohl auch 2024):
- uns fehlen weiterhin Übungsleiter für das Schwimmen und den Herzsport
- in allen Abteilungen brauchen wir Nachwuchs-Übungsleiter
- keine/wenige Veranstaltungen im Gesamtverein
So genug kritisiert – gab es auch gute Nachrichten?
Ja klar:
Es besteht im Augenblick keine Waldbrandgefahr und die Hagener Böden sind im Augenblick gut durchfeuchtet 😉
… gut Ironie beiseite:
- wir haben fast das gesamte Jahr 2023 Sport angeboten, trotz der o.g. Widrigkeiten
- wir starten in diesem Jahr in den Ligen für: Basketball, Darts, Turnen, Volleyball und Wasserball
- wir haben ein breites Angebot für Fitness und Gesundheit – für Orthopädie konnten wir ein gefördertes Angebot machen, dass für unsere Mitglieder kostenlos war
- wir konnten drei neue Übungsleiter*innen/Trainer in Lizenzausbildungen ausbilden lassen
- das neue Darts-Zentrum im Vereinsheim mit insgesamt 6 Boards wurde mit viel Eigenleistungen erstellt. Wir starten aktuell mit 3 Ligamannschaften im NWDV
- Im Rahmen des Förderprojektes für die digitale Ausstattung von Sportvereinen wurde unsere EDV-Ausstattung modernisiert und erweitert. Alle vereinseigenen Anlagen werden im Rahmen dieses Projekte mit einer neuen Heizungssteuerung ausgestattet.
- Unsere Mitgliederzahlen sind einigermaßen stabil und wir waren dabei die Corona-Delle auszugleichen. Ob es nun eine „Hallenschließungs-Delle“ geben wird werden wir sehen
- wir halten unsere Beiträge stabil. Auch wir leiden unter der Inflation werden aber versuchen auch 2024 die Beiträge stabil zu halten.
- Die Planungen für die Erstellung der neuen Boule-Anlage laufen. Wenn alles funktioniert wie geplant erfolgt die Fertigstellung im Frühjahr 2024
- das neue Kurssystem ist etabliert und funktioniert im wesentlichen
- der Weihnachtsmarkt in Werdringen wurde durch diesmal vier Abteilungen getragen
- mit Vereinsanlage, Gymnastikhalle und Geschäftsstelle haben wir eine breite eigene Infrastruktur für unsere gemeinnützigen Aufgaben
In Abwandlung eines bekannten Zitates: „Bitte entschuldigen Sie den langen Text, für einen kurzen hatte ich keine Zeit“.
Ich wünsch Ihnen und Dir alles Gute und Gesundheit für das Jahr 2024.
Andreas (Geschäftsführer dieses trotz allem tollen Vereins)
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